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5 Tipps für erfolgreiche Kooperationen mit Schulen

Schulkooperationen sind eine der besten Möglichkeiten, junge Menschen aus der Region auf eine Ausbildung in Ihrem Unternehmen aufmerksam zu machen, sie zu erreichen und zu begeistern. Zudem können Sie selbst wertvolle Einblicke in die Lebenswelten der Schüler erhalten und lernen die schulischen Rahmenbedingungen sowie die Erwartungen der Jugendlichen an ihre späteren Arbeitgeber kennen. Welche Möglichkeiten der Schulkooperationen es gibt, was dabei wichtig ist und wo Sie viele hilfreiche weiterführende Infos finden, haben wir in diesem Artikel für Sie zusammengefasst.
 

Foto: stock.adobe.com/dragonstock und Mohok

TIPP 1: Wie Sie passende Schulen finden

Oft werden Schulen aufgrund ihrer räumlichen Nähe zum Betrieb angesprochen oder es bestehen bereits Kontakte. Falls auf keinen Kontakt zurückgegriffen werden kann oder es rund um Ihren Unternehmensstandort viele Schulen gibt, kann Ihnen das Berufswahl-SIEGEL eine gute Orientierung bieten. Das Siegel ist eine Auszeichnung für Schulen mit guter Berufs- und Studienorientierung. Hier finden Sie eine Standortkarte

Eine Übersicht vorhandener Schulen in Ihrer Region in Niedersachsen oder Schleswig-Holstein finden Sie in den Schuldatenbanken des deutschen Bildungsservers, eine Übersicht über Hamburgs Schulen gibt es hier.

TIPP 2: Wie Sie Kontakt aufnehmen können

Die naheliegendste Möglichkeit ist natürlich die direkte Ansprache – ggf. über Ihre eigenen Kontakte zu Lehrkräften aus dem Bekanntenkreis oder von früher. Ebenso wertvoll können Kontakte über Ihre Mitarbeitenden und besonders Azubis sein. 
Eine weitere Option ist die Kontaktaufnahme über die Fördervereine von Schulen oder auch Institutionen wie die regionalen Agenturen für Arbeit, Schulämter, Lehrerverbände und -gewerkschaften oder das Netzwerk SCHULEWIRTSCHAFT. Jedes Bundesland hat ein SCHULEWIRTSCHAFT-Netzwerk
 

TIPP 3: Sich die passendsten Möglichkeiten einer Schulkooperation herauspicken

Zu den klassischen Varianten einer Schulkooperation zählen sicher das Vorstellen des eigenen Betriebs in Schulen – am besten locker und authentisch durch Azubis – oder auch die Betriebsbesichtigung. Beides sind wertvolle Formate, allerdings bekommt dabei oft nur ein Teil der Schüler wirklich etwas vom Betrieb mit oder traut sich, Fragen zu stellen. Eine andere Form kann eine Schülerrallye mit mehreren Stationen sein, wie es ein Unternehmen in der Publikation "Schulkooperationen gestalten" des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (KOFA) beschreibt. Bei diesem Format erleben bzw. machen die Schüler selbst etwas. Angeleitet von Azubis können sie bspw. Kundentelefonate führen oder Werkstücke bearbeiten oder ggf. sogar eine Produktionsmaschine bedienen. Solche praktischen Erfahrungen lösen Emotionen aus, wodurch Ihr Unternehmen besser in Erinnerung bleibt. 

Übersicht der Gestaltungsmöglichkeiten von Schulkooperationen: 
 

  • Praktika anbieten – für Schüler und Lehrer 
  • Schülerinnen und Schüler zu Betriebserkundungen einladen, am besten verbunden mit praktischen Erfahrungen. 
  • An vorhandenen Formaten, wie dem Girls‘ und Boys‘ Day, beteiligen.
  • An Projektwochen teilnehmen: Während einer Projektwoche beschäftigt sich eine Schülergruppe über mehrere Tage mit einem Thema. Dafür könnten Sie als Unternehmen eigene Projekte anbieten.
  • Projektarbeiten, Facharbeiten oder Referate durch Austausch und Informationsmaterial fördern. 
  • Patenschafts- und Mentorenprogramme entwickeln: Mitarbeitende, Auszubildende oder Ehemalige betreuen einen oder mehrere Schülerinnen bzw. Schüler rund um den Berufseinstieg.
  • Ihre eigenen Azubis berichten im Unterricht oder an Informationstagen über ihre Ausbildung, ihr Unternehmen und dessen Produkte und vor allem auch darüber, wofür man diese im Alltag braucht.
  • Bewerbungstrainings, Benimm-/Knigge-Trainings oder Eignungstest-Übungen in der Schule anbieten.
  • Schulveranstaltungen als Sponsor oder mit Partneraktionen unterstützen.
     

TIPP 4: Checklisten und Mustervereinbarungen nutzen

Haben Sie eine passende Schule gefunden, können Sie Ihrer Zusammenarbeit über eine Kooperationsvereinbarung einen offizielleren Charakter verleihen und die Ziele, Maßnahmen und Aufgaben darin festschreiben. Eine solche Vereinbarung ist in der Regel eine Absichtserklärung bzw. ein Handlungsleitfaden für die Zusammenarbeit und wird häufig über die Laufzeit eines Schuljahres geschlossen, erklärt das KOFA. Eine automatische Verlängerung können Sie vereinbaren. Auf jeden Fall sollten Sie eine Zeitspanne oder ein Datum festlegen, an dem Sie gemeinsam den Erfolg der Vereinbarung überprüfen.

Die Vereinbarung sollten Sie öffentlichkeitswirksam unterzeichnen und bspw. die Lokalpresse zu diesem Termin einladen, Posts für Ihre Social-Media-Kanäle erstellen, eine News auf Ihrer Website einstellen und vor allem auch intern Ihre Kollegen, Azubis und dualen Studenten darüber informieren und ggf. zur Mitarbeit einladen.

Auf der SCHULEWIRTSCHAFT-Website finden Sie viele Downloads rund um das Thema Schulkooperation:
 

  • Kontaktaufnahme zur Schule
  • Kooperationspartner eingrenzen
  • Ausbau der Schulkooperation
  • Checkliste Schul-Kooperationsziele
  • Erfolgsmessung Schulkooperation
  • Muster Kooperationsvertrag Schule und Unternehmen


Auch in der Broschüre "Schulkooperationen gestalten" des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (KOFA) finden Sie viele nützliche Materialien:
 

  • Muster-Steckbrief zur Kontaktaufnahme mit Schulen 
  • Checkliste: Schulkooperationen gestalten
  • Checkliste: Vorgehensweise bei der Durchführung von Betriebspraktika
  • Checkliste: Berufsorientierungstage erfolgreich gestalten
  • Checkliste: Vorgehensweise bei der Mitgestaltung einer Unterrichtseinheit
  • Checkliste: Vorgehen bei der Übernahme von Patenschaften für Schülerfirmen

Hier finden Sie viele hilfreiche Informationen rund um das Thema Praktikum:

  • Praktika-berufsorientierung.de bietet Informationen zum rechtlichen Rahmen, zu Haftungs- und Versicherungsfragen, Bezahlung, Vertrag und Kündigung bei Praktika.

Natürlich stehen Ihnen bei Fragen aus dem Arbeitsrecht auch die ChemieNord-Juristen für Rückfragen gerne zur Verfügung. 


TIPP 5: Dranbleiben

Simpel, aber wirkungsvoll: Damit Schulen und Unternehmen gut zusammenarbeiten können, ist für Schulen ein kurzer Draht bzw. ein fester Ansprechpartner auf Unternehmensseite enorm wichtig. 

Sinnvoll können bspw. auch feste Austauschtermine sein, in der die Kooperation kontinuierlich belebt und weiterentwickelt wird und neueste Infos ausgetauscht werden. Am besten sind auf beiden Seiten mehrere Personen involviert, damit die Zusammenarbeit erstens viele Impulse erhält und zweitens nicht einschläft, sollte bspw. der zuständige Mitarbeiter das Unternehmen oder die Lehrkraft die Schule verlassen. 

Dranbleiben gilt auch im Hinblick auf das eigene Angebot im Bereich der Berufsorientierung: Unter BO-Einschätzung.de finden Sie eine Online-Checkliste zur Reflexion Ihrer Berufsorientierungsangebote. Mit dieser Online-Checkliste können Sie überprüfen, wie Sie Ihr Angebot zur Beruflichen Orientierung so ausrichten und entwickeln, dass es von der Schule gerne aufgegriffen wird. 

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