Schulkooperationen sind eine der besten Möglichkeiten, junge Menschen aus der Region auf eine Ausbildung in Ihrem Unternehmen aufmerksam zu machen, sie zu erreichen und zu begeistern. Zudem können Sie selbst wertvolle Einblicke in die Lebenswelten der Schüler erhalten und lernen die schulischen Rahmenbedingungen sowie die Erwartungen der Jugendlichen an ihre späteren Arbeitgeber kennen. Welche Möglichkeiten der Schulkooperationen es gibt, was dabei wichtig ist und wo Sie viele hilfreiche weiterführende Infos finden, haben wir in diesem Artikel für Sie zusammengefasst.
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Oft werden Schulen aufgrund ihrer räumlichen Nähe zum Betrieb angesprochen oder es bestehen bereits Kontakte. Falls auf keinen Kontakt zurückgegriffen werden kann oder es rund um Ihren Unternehmensstandort viele Schulen gibt, kann Ihnen das Berufswahl-SIEGEL eine gute Orientierung bieten. Das Siegel ist eine Auszeichnung für Schulen mit guter Berufs- und Studienorientierung. Hier finden Sie eine Standortkarte.
Eine Übersicht vorhandener Schulen in Ihrer Region in Niedersachsen oder Schleswig-Holstein finden Sie in den Schuldatenbanken des deutschen Bildungsservers, eine Übersicht über Hamburgs Schulen gibt es hier.
Die naheliegendste Möglichkeit ist natürlich die direkte Ansprache – ggf. über Ihre eigenen Kontakte zu Lehrkräften aus dem Bekanntenkreis oder von früher. Ebenso wertvoll können Kontakte über Ihre Mitarbeitenden und besonders Azubis sein.
Eine weitere Option ist die Kontaktaufnahme über die Fördervereine von Schulen oder auch Institutionen wie die regionalen Agenturen für Arbeit, Schulämter, Lehrerverbände und -gewerkschaften oder das Netzwerk SCHULEWIRTSCHAFT. Jedes Bundesland hat ein SCHULEWIRTSCHAFT-Netzwerk.
Zu den klassischen Varianten einer Schulkooperation zählen sicher das Vorstellen des eigenen Betriebs in Schulen – am besten locker und authentisch durch Azubis – oder auch die Betriebsbesichtigung. Beides sind wertvolle Formate, allerdings bekommt dabei oft nur ein Teil der Schüler wirklich etwas vom Betrieb mit oder traut sich, Fragen zu stellen. Eine andere Form kann eine Schülerrallye mit mehreren Stationen sein, wie es ein Unternehmen in der Publikation "Schulkooperationen gestalten" des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (KOFA) beschreibt. Bei diesem Format erleben bzw. machen die Schüler selbst etwas. Angeleitet von Azubis können sie bspw. Kundentelefonate führen oder Werkstücke bearbeiten oder ggf. sogar eine Produktionsmaschine bedienen. Solche praktischen Erfahrungen lösen Emotionen aus, wodurch Ihr Unternehmen besser in Erinnerung bleibt.
Übersicht der Gestaltungsmöglichkeiten von Schulkooperationen:
Haben Sie eine passende Schule gefunden, können Sie Ihrer Zusammenarbeit über eine Kooperationsvereinbarung einen offizielleren Charakter verleihen und die Ziele, Maßnahmen und Aufgaben darin festschreiben. Eine solche Vereinbarung ist in der Regel eine Absichtserklärung bzw. ein Handlungsleitfaden für die Zusammenarbeit und wird häufig über die Laufzeit eines Schuljahres geschlossen, erklärt das KOFA. Eine automatische Verlängerung können Sie vereinbaren. Auf jeden Fall sollten Sie eine Zeitspanne oder ein Datum festlegen, an dem Sie gemeinsam den Erfolg der Vereinbarung überprüfen.
Die Vereinbarung sollten Sie öffentlichkeitswirksam unterzeichnen und bspw. die Lokalpresse zu diesem Termin einladen, Posts für Ihre Social-Media-Kanäle erstellen, eine News auf Ihrer Website einstellen und vor allem auch intern Ihre Kollegen, Azubis und dualen Studenten darüber informieren und ggf. zur Mitarbeit einladen.
Auf der SCHULEWIRTSCHAFT-Website finden Sie viele Downloads rund um das Thema Schulkooperation:
Auch in der Broschüre "Schulkooperationen gestalten" des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (KOFA) finden Sie viele nützliche Materialien:
Hier finden Sie viele hilfreiche Informationen rund um das Thema Praktikum:
Natürlich stehen Ihnen bei Fragen aus dem Arbeitsrecht auch die ChemieNord-Juristen für Rückfragen gerne zur Verfügung.
Simpel, aber wirkungsvoll: Damit Schulen und Unternehmen gut zusammenarbeiten können, ist für Schulen ein kurzer Draht bzw. ein fester Ansprechpartner auf Unternehmensseite enorm wichtig.
Sinnvoll können bspw. auch feste Austauschtermine sein, in der die Kooperation kontinuierlich belebt und weiterentwickelt wird und neueste Infos ausgetauscht werden. Am besten sind auf beiden Seiten mehrere Personen involviert, damit die Zusammenarbeit erstens viele Impulse erhält und zweitens nicht einschläft, sollte bspw. der zuständige Mitarbeiter das Unternehmen oder die Lehrkraft die Schule verlassen.
Dranbleiben gilt auch im Hinblick auf das eigene Angebot im Bereich der Berufsorientierung: Unter BO-Einschätzung.de finden Sie eine Online-Checkliste zur Reflexion Ihrer Berufsorientierungsangebote. Mit dieser Online-Checkliste können Sie überprüfen, wie Sie Ihr Angebot zur Beruflichen Orientierung so ausrichten und entwickeln, dass es von der Schule gerne aufgegriffen wird.
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